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"Integration und Akzeptanz"
28. Bundestreffen der Deutschen aus Russland am 12. Juni 2004 in Karlsruhe
Das 28. Bundestreffen der Deutschen aus Russland, das am 12. Juni in der "Neuen Messe" in Karlsruhe (Baden- Württemberg) stattfindet, steht unter dem Motto "Integration und Akzeptanz".
Diese beiden Begriffen sind gegenwärtig von zentraler Bedeutung bei der Aufnahme russlanddeutscher Spätaussiedler: Integration als Aufgabe des Staates auch in wirtschaftlich schwerer gewordenen Zeiten und als
Aufforderung an unsere Landsleute, sich aktiv an ihrer Eingliederung zu beteiligen. Akzeptanz als Appell an die Öffentlichkeit, Menschen nach wie vor in Deutschland willkommen zu heißen, die ein verbrieftes
Recht haben, hierher zu kommen. Nach 21 Jahren findet das Bundestreffen der Deutschen aus Russland zum zweiten Mal in Karlsruhe statt. Im Mittelpunkt der landsmannschaftlichen Arbeit stand damals der Kampf um die
Durchsetzung berechtigter Ansprüche russlanddeutscher Heimkehrer und Spätheimkehrer, wie damals Aussiedler bevorzugt genannt wurden. Wie mühsam das bereits in den frühen 80er Jahren war, führte der damalige
Bundesvorsitzende der Landsmannschaft, Franz Usselmann, in seiner Rede im Rahmen der Feierstunde aus: "Wohl ist es uns gelungen, die Anerkennung der Heimkehrer, die Gewährung von Leistungen nach dem
Häftlingshilfegesetz, dem Bundesversorgungsgesetz sowie dem Lastenausgleichs- und dem Unterhaltshilfegesetz für die Angehörigen der Kriegsgefangenen durchzusetzen. Aber wie? Nach langen, mühevollen
Auseinandersetzungen mit den entsprechenden Ämtern, schließlich durch Herbeiführung höchstrichterlicher Entscheidungen." Große Sorgen bereitete der rapide Rückgang der Ausreisezahlen. Wir zitieren aus der
Pressemitteilung zum Bundestreffen: "Dieses Bundestreffen steht unter dem unglücklichen Stern des besorgniserregenden Rückgangs der Anzahl der Aussiedler - für uns Heimkehrer - aus der Sowjetunion.
Obwohl zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sowjetunion relativ gute Beziehungen bestehen, insbesondere im wirtschaftlichen Bereich, sind die Ausreisezahlen seit Jahren rückläufig und haben 1982 und
1983 den niedrigsten Stand seit Anfang der 70er Jahre erreicht. In diesem Jahr sind bis 31.8.1983 nur 930 Deutsche aus der Sowjetunion in der Bundesrepublik Deutschland eingetroffen, was einem Monatsdurchschnitt von
ca. 116 Personen entspricht." Probleme also, die uns auch heute bekannt sind, wenn auch der Rückgang der Aussiedlerzahlen von rund 91.000 im Jahr 2002 auf rund 72.000 im vorigen Jahr in einer anderen
Dimension stattgefunden hat. Ganz andere Dimensionen wird hoffentlich auch die Besucherzahl des 28. Bundestreffens haben, die vor 21 Jahren, beim 18. Bundestreffen, gerade mal bei knapp 7.000 lag. Sie, liebe Leser,
können Ihren Beitrag dazu leisten, dass das 28. Bundestreffen zu einer breiten Demonstration der Geschlossenheit unserer Volksgruppe wird. Kommen Sie selbst, bringen Sie Ihre Familienangehörigen und Freunde mit,
werben Sie dafür, organisieren Sie in Ihrer Ortsgruppe bzw. in Ihrer Umgebung gemeinsame Fahrten zu dem Treffen, verteilen Sie die Werbeblätter der Landsmannschaft!
Das vorläufige Programm
Die Organisatoren des Bundestreffens sind bemüht, das Programm noch abwechslungsreicher als in früheren Jahren zu gestalten und verstärkt auf die Bedürfnisse der Besucher abzustellen. Im Mittelpunkt werden
erneut die Feierstunde (mit Festansprachen von Vertretern der Politik und der Landsmannschaft, Totenehrung und musikalischem Rahmenprogramm), der Heimatabend (mit Darbietungen russlanddeutscher Solisten und Gruppen)
und die Treffen der Landsleute an den Tischen der einzelnen Siedlungsgebiete stehen. Über den genauen Ablauf werden wir Sie in unseren beiden nächsten Ausgaben informieren. Ebenso über die weiteren
Aktivitäten, mit deren Organisation die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Landsmannschaft gegenwärtig beschäftigt sind. Als gesichert können diese Programmpunkte angesehen werden:
-gemeinsamer Gottesdienst; -Pressekonferenz; -die Landsmannschaft präsentiert sich (Orts- und Landesgruppen, Bundesgeschäftsstelle, "Volk auf dem Weg", Projektleiter, Arbeitskreise, Büchertisch
usw.); -Sozialberatung; -Informations- und Kulturprogramm mit Jakob Fischer; -Jugendtreff; -Kinder- und Sportgruppen präsentieren sich;
-2. Bundestreffen der Delegierten des Volkskongresses der Russlanddeutschen; -Treffen der ausländischen Gäste; -Wanderausstellung der Landsmannschaft; -Ausstellung russlanddeutscher bildender Künstler;
-Tanz, Musik und Gesang; -russlanddeutsche Aussteller zeigen ihre Produkte und Dienstleistungen;
Darüber hinaus wird in speziellen Veranstaltungen den Auswanderungsjubiläen der Wolgadeutschen (240
Jahre) und der Krimdeutschen (200 Jahren) in diesem Jahr gedacht werden.
Liebe Landsleute, wir freuen uns darauf, Sie bei unserem Bundestreffen in Karlsruhe begrüßen zu dürfen, und nehmen gerne
Ihre Vorschläge zur Gestaltung des Treffens entgegen!
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